Themen der aktuellen Ausgabe
Peter Fox
Liebe macht das Unmögliche möglich
Die ausgeschlossene Rückkehr des Peter Fox.
von Thomas Wilhelm
Lea
Die Jugend ist dramatisch
In einem außergewöhnlichen Werk erzählt Lea vom Erwachsenwerden.
von Christian K. L. Fischer
Das Lumpenpack
Die neuen Heilsbringer
Das Lumpenpack gegen den Irrsinn.
von Christian K. L. Fischer
Als Band wiedergeboren haben Max und Jonas und ihre neuen Begleiter
die heilige Mission angenommen, Deutschland aufzuwecken.
Sie waren immer auf dem Weg der Veränderung, aber die neueste Version von ihnen ist in seiner Konsequenz eine besondere Geschichte. Denn durch die letzte Metamorphose wurde etwas, das als Kleinkunstduo anfing, nun die geilste Punk-Pop-Band des Landes. Was rückblickend einfach nur unvermeidlich war. Das neue Das Lumpenpack hat dabei eine Energie und den Spaß, um nebenbei auch noch eine dringend nötige Sekte zu eröffnen, den „Wach Kult“, der ihr neues Album „Wach“ begleitet, um in dem Chaos aus Verschwörungstheorien, Fake News und dem allgemeinen Wahnsinn der letzten Jahre einen sicheren Hafen anzubieten. Dabei parodieren sie gleich mal den ganzen Rockkult mit: umgedrehte Kreuze, Pentagramme, 666, dämonische Augen, Hörner, Vampirzähne, Rückwärtshören für Teufelsbotschaft.
Doch zuvorderst steht die Musik. Ein Vergleich mit Die Ärzte hat in jeder Hinsicht mehr als nur seine Berechtigung, aber dort enden weder die Einflüsse (die Single „Die Nacht“ fühlt sich an, als wären Kraftklub wiedergeboren, bei „Innerlich gleich“ und „Unverträglichkeiten“ denkt man an Andreas Dorau), noch die Ambitionen. Schon komisch – dafür, dass es Das Lumpenpack so lange gibt, klingen sie überraschend deutlich nach der Zukunft. Maximilian Kennel und Jonas Frömming und ihre neuen Mitstreiter in der Fünferbesetzung, nämlich Lola Schrode am Bass, Alexandra Eckert am Schlagzeug und Jason Bartsch an der Gitarre, beweisen, dass es unumgänglich wurde, zur Band zu werden. Und auf große Mission zu gehen. Jonas und Max: Es gibt viel zu besprechen.
Alles begann für euch als Kleinkünstler auf Poetry Slams – aber auch das muss man erst einmal wollen. Auf die Bühne mit eigenen Texten und das auch noch in einem Wettbewerb. Was möchte man da oben?
Max: Das, was alle wollen, die diesen Drang haben: Da steht ein Geltungsbedürfnis am Anfang. (lacht) Für mich war es eine Möglichkeit, jemanden darzustellen, der ich sein wollte. Das Schöne an Slam ist, dass die Hürde nicht so groß ist.
Jonas: Ich glaube, ich wollte da nie hin … Aber es war wirklich so niederschwellig. Und es hat mir schnell viel Spaß gemacht, durch den positiven Zuspruch. Alles weitere hat sich dann wie eine Reihe von fallenden Dominosteinen ergeben. Der erste Stein fiel fast aus Versehen – aber ich bin dabei geblieben.
Lesen Sie mehr in SCHALL. Nr. 31 (Sommer 2023).