Themen der aktuellen Ausgabe
Peter Fox
Liebe macht das Unmögliche möglich
Die ausgeschlossene Rückkehr des Peter Fox.
von Thomas Wilhelm
Lea
Die Jugend ist dramatisch
In einem außergewöhnlichen Werk erzählt Lea vom Erwachsenwerden.
von Christian K. L. Fischer
Danger Dan
Die rote Bomberjacke
Danger Dan hat Glück im Unglück.
von Henning Richter
Für Danger Dan wurden Katastrophen zu Katalysatoren
und machten neue Wege möglich. Über Kunstfreiheit,
Schadenfreude und den Autopiloten für die Bühne.
In einem dunklen Teil der großen Stadt Berlin, dort wo sich Punk und Skin bierselig Gute Nacht sagen, hat die Antilopen Gang ihr Büro. An einem warmen Sommertag sitzt „Gangster“ Danger Dan im Hof des Gebäudes, er hat eine Brille auf, raucht Zigaretten, und antwortet geduldig auf die Fragen von SCHALL. Seine rote Bomberjacke trägt der geborene Aachener heute nicht, genauso wenig wie seine roten Springerstiefel. Daniel Pongratz, so sein Taufname, spricht ruhig und mit gedämpfter Stimme – der Unterschied zur extrovertierten Bühnenfigur Danger Dan ist verblüffend. 2021 erschien sein Soloalbum „Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt“, dessen gleichnamige Single zu einem gigantischen Hit wurde. Dem Studioalbum lässt Danger Dan jetzt das Livealbum „Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt (Live in Berlin)“ folgen. Dafür hatte er während der letzten Tour im Admiralspalast mit interessanten Gästen frische Versionen seiner Lieder eingespielt.
Wie blickst du auf die Pandemie zurück?
In der Musikbranche, besonders im Livesektor, spürt man die Nachwehen bis heute. Es fehlt an Personal, vor allem an Fachleuten. Alle Preise sind gestiegen und Konzertproduktionen sind unglaublich teuer geworden. Angesichts der riesigen Tragödie finde ich es zynisch zu sagen, ich bin ein Corona-Gewinner. Viele Menschen haben Angehörige verloren, andere leiden unter Long Covid und anderen Folgen. Beruflich aber stimmt es, in den letzten drei Jahren sind viele meiner Träume in Erfüllung gegangen. Die Tragödie führte auch dazu, dass Leute überhaupt Lust hatten, sich ein ruhiges Klavieralbum anzuhören. Und dass ich die Zeit gefunden habe, dieses Album aufzunehmen, hängt auch mit der Pandemie zusammen.
Einige Türen schlossen sich, andere haben sich geöffnet.
Das zieht sich wie ein roter Faden durch meine Musikgeschichte. Das war schon bei meiner Band, der Antilopen Gang, so. Nach dem Tod unserer vierten Antilope Jakob NMZS haben wir uns als Band neu aufgestellt, sind in der Trauer zusammen gewachsen. Wir haben versucht, neue Alben zu machen und schafften unseren Durchbruch. Jetzt gibt es die Riesentragödie einer globalen Pandemie, in dieser Katastrophe fange ich an, mich zu organisieren und viele meiner Musikerträume gehen in Erfüllung ...
Lesen Sie mehr in SCHALL. Nr. 31 (Sommer 2023).