Themen der aktuellen Ausgabe
Peter Fox
Liebe macht das Unmögliche möglich
Die ausgeschlossene Rückkehr des Peter Fox.
von Thomas Wilhelm
Lea
Die Jugend ist dramatisch
In einem außergewöhnlichen Werk erzählt Lea vom Erwachsenwerden.
von Christian K. L. Fischer
Lea
Die Jugend ist dramatisch
In einem außergewöhnlichen Werk erzählt Lea vom Erwachsenwerden..
von Christian K. L. Fischer
Lea beschreitet in ihrem neuen Album auch neues Land,
denn „Bülowstrasse“ ist ein Roman in Musikform..
Am besten würde wohl der angestaubte Begriff Konzeptalbum zu diesem Projekt passen, aber irgendwie greift er zu kurz, denn es geht nicht nur um eine Idee, die sich lose durch die Tracklist zieht oder um ein großes übergeordnetes Thema, nein, in diesem Album führt das Narrativ konsequent durch alle Lieder. Man folgt der Geschichte einer Protagonistin, die durch die vielfältigen Dramen ihres Alltags navigieren muss und dabei auf so ziemlich jede Untiefe trifft, die einem in der Jugend aus der Bahn werfen kann. „Bülowstrasse“ zeigt die sehr alltäglichen Probleme – wie zum Beispiel der Stress mit den Eltern – ein Leben bestimmen können, und wie schwer es sein kann, seinen Weg und sich selbst zu finden. Wenn man dann noch in einer fast toxischen Beziehung festhängt und den Ausgang nicht findet
… Mit viel Feingefühl entfaltet sich dieser Roman, nichts ist unnötig überspitzt, die vermeidliche Realität ist wild genug. Das Gefühl, einer echten Erzählung zu folgen, wird besonders durch zahlreiche Zwischenspiele verstärkt, Momente ohne Musik, in denen viele professionelle Schauspieler des Berliner GRIPS-Theaters in Hörspielmomente kleine Szenen spielen. Es wäre absolut kein Wunder, wenn „Bülowstrasse“ irgendwann in den kommenden Jahren seinen Weg auf eine Bühne oder auch auf eine Leinwand finden würde. Der Soundtrack dafür existiert ja bereits.
Gemeinsam mit ihrem Kreativteam, bestehend aus Konstantin Scherer, Robin Haefs und Wim Treuner, erzählt Lea auf ihrem mittlerweile fünften Studioalbum die kleine, fast alltägliche Reise ihrer imaginären Protagonistin aus Westberlin – aber gerade wegen dieser Herangehensweise kann sie in vielen Menschen nachhallen. SCHALL. befragte Lea nach den Geschichten hinter der Geschichte.
Wann wurde dir klar, dass das neue Album ein großes Narrativ wird?
Ich wusste es schon, als ich mein Album „Fluss“ abschlossen hatte und mit meinem Produzenten- und Songwritingteam, mit dem ich auch die letzten drei Alben gemacht habe, begann, diese Idee zu entwickeln. Als wir den Anhaltspunkt hatten und merkten, dass wir etwas anders machen können, gab es für unsere Kreativität keine Grenzen mehr. Alles war möglich! Nach dem vierten Album fragt man sich eben, was als nächstes kommen mag. Man hat vielleicht sogar die Sorge, dass einem die Ideen ausgehen können. Aber sich selbst eine eigene Welt zu erschaffen, in der man alles erzählen kann – das öffnete neue Türen.
Lesen Sie mehr in SCHALL. Nr. 31 (Sommer 2023).